Gesellschaft braucht mehr als Konsum – Gottesdienste ermöglichen

16.04.20, 18:52
Peter Simon

Gesellschaft braucht mehr als Konsum – Gottesdienste ermöglichen

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Die Kölner katholische Jugend fordert: Seelsorge, Jugendarbeit und Gottesdienstfeiern als systemrelevant einzuordnen und Gottesdienstfeiern – unter Einhaltung der Abstands- undHygienevorschriften - zu ermöglichen. 
Insbesondere in Zeiten der Krise, stellt Glaube bei vielen Menschen einen wichtigen Bestandteil des persönlichen Lebens dar.

Köln – Nach den am 15.04.2020 bekanntgegebenen Änderungen in den Pandemiemaßnahmen fordern wir als katholische Jugend in der Stadt Köln Gottesdienstfeiern zu ermöglichen. Dies stellt einen wichtigen Schritt zu einer verantwortungsvollen Normalität dar.

  1. Die Möglichkeit Gottesdienste zu feiern ist essenziell und muss, nach sorgfältiger Abwägung und unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen, genauso ermöglicht werden, wie die Lockerung im Einzelhandel und in der Wirtschaft.
  2. Die Wiederaufnahme der Jugendarbeit, auch zur Entlastung der Familien, muss in den weiteren Überlegungen mitgedacht werden. Kinder- und Jugendarbeit kann langfristig nicht nur digital passieren, sondern muss auch im persönlichen Kontakt ermöglicht werden. Durch gute Jugendarbeit wird Wertebindung, Solidarität und Demokratie gefördert. Nur in analoger Jugendarbeit kann ein Schutzauftrag wahrgenommen werden.

Heute haben die Bundesregierung und die Länderchefs einen ersten Fahrplan vorgestellt, wie eine schrittweise Rückkehr zur Normalität aussehen kann. Dankbar sind wir der Bundeskanzlerin für Ihre mutmachende Ansprache und die guten Worte zur positiven Rolle der Kirchen in der Krise.

Nichtsdestotrotz Online Formate für Gottesdienste sind nur eine Übergangslösung, sie ersetzen nicht die Feier vor Ort. So gehören knapp 65% der Menschen in Deutschland einer Religionsgemeinschaft an. Im Kölner Stadtgebiet gibt es allein an die 10.000 junge Katholiken.

Als Lobby der katholischen Jugend fordern wir die Politik auf, ihren Maßnahmenkatalog zu erweitern und religiösen Gruppen, immer unter der Beachtung der aktuellen Lage und der Abstandsregeln, die Möglichkeit zu geben, Gottesdienste feiern zu können.In den meisten Kirchen wäre es ohne Problem möglich, die Kontaktregeln einzuhalten. Mit Begrenzung der Personenanzahl stellt ein Abstandhalten von mind. 2 m in den meisten Fällen kein Problem dar. Gleiches gilt für die Gotteshäuser anderer Religionen wie Moscheen, Synagogen.

Es wäre fatal, nur den Geschäften eine baldige schrittweise Öffnung zu erlauben, die
Gotteshäuser pauschal aber geschlossen zulassen.

Hierzu erklärt Benjamin Heidkamp für den Stadtvorstand: „Nicht nur unsere Ökonomie
und unsere Gesundheit sind systemrelevant, auch unser Herz darf nicht krank werden.“

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Pressemitteilung